Auobahnrasthof: "170 Stellplätze für Lastwagen"

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Autobahnrasthof: "170 Stellplätze für Lastwagen"

An den Plänen für neue Stellplätze an den Ratsplätzen Münsterland-Ost und -West wird nicht gerüttelt: Dort sollen 170 neue Stellplätze für Lkw entstehen.

Münster. Das Bundesverkehrsministerium lässt an den umstrittenen Erweiterungsplänen für die Autobahnrasthöfe Münsterland-Ost und -West nicht rütteln. Und das, obwohl sich bereits im Jahre 2003 der Rat der Stadt Münster in einer Resolution einstimmig gegen das Projekt ausgesprochen hatte. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann, das unserer Zeitung vorliegt, pocht das Ministerium darauf, an den beiden Rasthöfen in Roxel rund 170 zusätzliche Lkw-Stellplätze zu errichten.

Laut Ministerium soll eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung belegen, dass das aus landschaftsschützerischen und ökologischen Gründen immer wieder heftig kritisierte Projekt vertretbar ist, Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden können. Eine Verlegung der Lkw-Stellplätze, so heißt es weiter, brächte „nicht nur wesentliche Nachteile für den Autobahnservice und die Verkehrssicherheit mit sich“, sondern vervierfache die Ausbaukosten, was weder volkswirtschaftlich noch dem Steuerzahler gegenüber zu vertreten sei.

Darüber hinaus wird im Schreiben an den OB darauf verwiesen, dass die Straßenbauverwaltung des Landes NRW alles getan habe, „um die örtlichen Betroffenheiten durch den Ausbau der Rastanlagen so gering wie möglich zu halten“. Es sei sogar die Bürgerinitiative „Landschaftsschutz Roxel“ einbezogen worden. Befürchtungen, dass es für die Wohnbebauung in der Nachbarschaft der geplanten Lkw-Stellplätze zu erhöhten Immissionsbelastungen kommen werde, seien „nicht gerechtfertigt“.

Die Planung für das Projekt soll, so das Verkehrsministerium, in Kürze zum Abschluss gebracht werden, die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens allerdings nicht vor Ende 2008 erfolgen. Eine Bürgerinformation sei geplant.

„Das ist eine ganz schlechte Nachricht für den Stadtteil Roxel und ein herber Rückschlag für die bisherigen Bemühungen, das Mammutvorhaben zu verhindern!“ Mit diesen Worten bezog gestern Wolfgang Heuer, Chef der SPD-Ratsfraktion, zum Schreiben des Ministeriums Stellung. Klar sei, dass die Auseinandersetzung weiter gehen werde und die Politik mehr denn je Einfluss nehmen müsse: „Sobald die neuen Pläne des Bundes konkret vorliegen, sollten sich die Ratsfraktionen parteiübergreifend an einen Tisch setzen und das weitere Vorgehen besprechen.“

VON THOMAS SCHUBERT, WN, 29.09.2007

 
 

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