SPD-Ratsfraktion beantragt Kunstrasenplatz für Roxel

Presse

Für den Bau eines Kunstrasenplatzes in der Sportanlage Roxel anstelle der ursprünglich vorgesehenen Sanierung des heutigen Ascheplatzes spricht sich die SPD-Ratsfraktion aus. Mit der Entscheidung folgt die SPD dem Anliegen des BSV Roxel, der sich seit langem für diesen Weg ausspricht.

Die SPD-Fraktion verbindet mit dieser Grundsatzaussage die Forderung an die
Verwaltung, ein überzeugendes Finanzierungsmodell vorzulegen, das eine tragbare Beteiligung des Vereins an den Kosten vorsieht. Wolfgang Heuer, SPD-Fraktionschef, erläutert: "Die entstehenden Mehrkosten können voraussichtlich nicht vollständig von der Stadt übernommen werden. Eine angemessene, für den BSV aber auch darstellbare Mitfinanzierung sollte daher angestrebt werden."

Da zu erwarten sei, dass in Zukunft sanierungsbedürftige Ascheplätze regelmäßig in Kunstrasenplätze umgewandelt werden, spricht sich die SPD zudem für ein stadtweit gültiges Finanzierungsmodell aus. Für die Anlage in Roxel erwartet Wolfgang Heuer eine Bereitsstellung städtischer Mittel im nächsten Haushalt, sodass 2009 der neue Kunstrasenplatz gebaut werden könnte. "Es sei denn," so Wolfgang Heuer, "nach einer entsprechenden Grundsatzentscheidung durch die Politik könnte eine Vorfinanzierungsregelung durch den BSV gefunden werden."

Einen entsprechenden Antrag hat die SPD in den Sportausschuss des Rates eingebracht, eine Entscheidung soll noch vor der Sommerpause fallen. Der Antrag ist auf dieser Homepage unter "Dokumente" zu finden.

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BSV Roxel: Per Kredit zum Kunstrasenplatz?

„Angesichts der ohnehin anstehenden Sanierung des Ascheplatzes ist es richtig, jetzt die Möglichkeit eines Kunstrasens für den BSV lösungsorientiert anzugehen. Ich setze darauf, dass eine Verständigung zwischen Verein und Stadt machbar ist.“ Wolfgang Heuer, Chef der SPD- Ratsfraktion, setzt sich dafür ein, dass der BSV Roxel für seine zahlreichen Fußballmannschaften einen Kunstrasenplatz erhält.

Wie von den WN bereits berichtet, hat der Verein gegenüber Politik und Verwaltung den Wunsch geäußert, auf die anstehende Sanierung des Tennenplatzes zu verzichten und diesen durch ein Kunstrasenareal zu ersetzen. Um dem Wunsch von sozialdemokratischer Seite Nachdruck zu verleihen, schrieb Heuer Dr. Andrea Hanke. Die Antwort der städtischen Sportdezernentin traf soeben beim SPD- Ratsherrn ein.

Die vom BSV Roxel gewünschte Umwandlung des Ascheplatzes in einen Kunstrasenplatz sei technisch möglich. Sie sei jedoch vor dem Hintergrund der angespannten städtischen Haushaltslage nicht ohne Weiteres umzusetzen, erläutert die Dezernentin. Da eine über die Sanierung des Ascheplatzes (Kosten: 235.000 Euro) hinausgehende Finanzierung nicht möglich sei, zieht Andrea Hanke eine Beteiligung des BSV an den Zusatzkosten in Betracht.

Nach Berechnungen des Roxeler Sportvereins würde sich das Gesamtkostenvolumen für ein Kunstrasenareal auf 420.000 Euro belaufen, die jedoch durch diverse Leistungen des BSV auf 326.000 Euro gedrückt werden könnten. Damit bliebe eine Finanzierungslücke von etwa 91.000 Euro, die der Stadt im Zeichen knapper Kassen offenbar Probleme bereiten, und die der BSV deshalb wohl ebenfalls bewältigen müsste.

Wie die Dezernentin im Schreiben an Wolfgang Heuer darlegt, gibt es auf Initiative des Landes und des Landessportbunds neuerdings jedoch die Möglichkeit, dass Vereine für derartige eigenfinanzierte Projekte zinsgünstige Kredite von der NRW- Bank beziehungsweise von der Kreditanstalt für Wiederaufbau bekommen können.

Über all das soll am 17. April im Sportausschuss gesprochen werden, schreibt Andrea Hanke dem Chef der SPD- Ratsfraktion. Sie hoffe, dass es über solche Kredite gelinge, eine konstruktive Lösung zu finden, um Sportvereinen wie dem BSV zu besseren Spielbedingungen zu verhelfen.

Gegenüber Vertretern von Stadt und Politik untermauerten BSV- Chef Detlev Ströcker und Fußballersprecher Josef Israel bei einem Ortstermin die Vereinsforderung nach einem Kunstrasenplatz.

Von THOMAS SCHUBERT, Westfälische Nachrichten, 10.04.2008

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Kunstrasen kostet

Für das Vorhaben, den Ascheplatz auf der Sportanlage an der Tilbecker Straße in einen Kunstrasenplatz zu verwandeln, muss der BSV Roxel wohl selbst in die Tasche greifen. Das ist das Fazit eines Gesprächs, zu dem Vertreter des Sportvereins am Dienstagabend Mitarbeiter der städtischen Verwaltung, des Stadtsportbundes sowie Kommunalpolitiker aus dem Rat und der Bezirksvertretung Münster- West eingeladen hatten.

Zum Hintergrund: Der vor 30 Jahren errichtete Tennenplatz bedarf einer dringenden Sanierung. Das ergab nicht zuletzt ein Bodengutachten, das die Stadt Münster bereits im Jahr 2005 in Auftrag gab. Riesige Pfützen und die daraus resultierende Unbespielbarkeit des Platzes gaben seinerzeit den Ausschlag für das Gutachten.

Die Stadt will in diesem Jahr mit der Sanierung beginnen, die Haushaltsmittel in Höhe von 253.000 Euro stehen zur Verfügung. Nun machte der BSV den Vorschlag, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Die Instandsetzung mit der Schaffung eines Kunstrasenplatzes zu verbinden, wie bereits an anderen Plätzen im Stadtgebiet geschehen. Damit erhofft sich der Vorsitzende des BSV, Detlev Ströcker, eine deutliche Aufwertung der Sportanlage.

Wie Josef Israel am Dienstag während einer Präsentation vorrechnete, kämen bei der Umwandlung des Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz "überschaubare Mehrkosten in Höhe von 73.000 Euro zustande". Aber auch nur dann, wenn der Verein als Bauherr auftritt und nicht die Stadt Münster.

Durch einzusparende Planungskosten - diese übernähme der BSV in Eigenregie - sowie durch die wegfallende Mehrwertsteuer könne man billiger bauen, so Israel. Dass sich auch die Stadt Münster in der Vergangenheit auf Roxel habe verlassen können, hätten nicht zuletzt zwei Großprojekte gezeigt, die der BSV tatkräftig unterstützte: der Bau des Vereinsheims und die Installation der Tribüne im Stadion.

Dass der Tennenplatz einer grundlegenden Sanierung bedarf, darüber besteht im Rathaus Einigkeit, wie Sportamtsleiter Bernd Schirwitz erklärte. Aus diesem Grund habe man ja auch das Geld für den Umbau in diesem Jahr zur Verfügung gestellt. Allerdings sei die Stadt angesichts der momentanen Haushaltslage nicht in der Lage, weitere Kosten zu tragen: "Es fehlen schlicht die Mäuse."

Ganz entmutigen wollte Schirwitz den BSV aber auch nicht: "Aufgrund einer Initiative des Landes und des Landessportbundes bestehen neue Möglichkeiten für Vereine, die Finanzierung über Kredite von der NRW- Bank oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau zinsgünstig aufzunehmen." Im Klartext heißt das: Der BSV müsste die Mehrkosten selbst tragen.

Allerdings besagen die Sportförderrichtlinien der Stadt, dass bei so gearteten Projekten Vereine auf Unterstützung hoffen können. "Möglicherweise könnte hier im günstigsten Fall die 70:30- Regelung greifen, 70 Prozent zahlt die Stadt, 30 der Verein", rechnete Dietmar Wiese vom Stadtsportbund vor. Dies hieße Mehrkosten für den BSV Roxel in Höhe von knapp 21.000 Euro. Aber wie gesagt: Das gilt nur im günstigsten Fall.

Nun muss sich der Sportausschuss am 17. April mit der Thematik auseinander setzen und eine "stadtweite Regelung beschließen, die zukünftig auch für andere Anlagen gilt", so Schirwitz.

Von KAY Böckling, Münstersche Zeitung, 09.04.2008

Hinweis: Auch das Antwortschreiben von Sportdezernentin Dr. Andrea Hanke an Wolfgang Heuer finden Sie auf dieser Homepage unter "Dokumente".

 
 

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